Regen näßet kalten Boden, Gedankenwahn streift
altes Sein. Schatten sucht in Dunkelheit Vergebung, Lichterspiel bleibt
ewig heim...
Es war der Ort des Lebensende, kühler Erdwall bleibt zurück.
Wacholderbeer den Grabstein schmückend, Erinnerungen den Geist
entzücken...
Die Zeit, sie flieht dahin, wo Geist schon immer war. Ein dunkel Haar
streift meinen Leib, ein kalter Zug vertreibt die Übelkeit...
Altenhände graben sich in Boden, wühlen tief im Erdenreich.
Schuldbekenntnis ist verborgen im Gedanken tiefster Pein. Und wie
im Wahn der Wall bald weichet, wird Vernuft dahingerafft. In schändlicher
Begier wird Tod bald freigegeben. Mit letzter Kraft wird Grabesklappe
weggeschafft...
Hingerafft in jüngster Schönheit, so liegt die Liebste da.
Der Schein verfallen, die Knochen blank. Nur ihr Haar ziert ihren
Leib, der Rest ist zeitliche Vergessenheit...
Ich nehm der Leiche ihren Ruheort, schaffe sie so schnell es geht
hinfort. Nichts sollt uns trennen, weder Ewigkeit noch Tod. Dies war
unser liebliches Gebot....
Der kalte Leib ruht nun an meiner Brust. Wärmend halt ich ihre
Hände, kühl ich ihre Lippen fühle. Ein Lächeln
weicht aus dem Gesicht, spüre nun das unmenschliche Verlangen.
Durch meine Schuld ist sie verschieden, jeder Wunsch sei ihr gewährt.
Nackte Leiber sich vereinen, jedes Opfer ist dies wert...
Ich sah sie sterben, hilflos stand ich da. Benommen war der Geist
durch Drogen, genommen war des Willens Wehr. Sie zwangen mich in seltsam
Kleidung, sagten mir ich wäre krank. Suchten Schutz vor meinen
Sein, trennten mich von meinen Leben...
In unserer Welt war alles heil, vertraute Dunkelheit umgab uns. Alte
Wesen wir versammelt, ewig Leben wir empfingen...
Kaltes Bücherwissen riss uns fort, tote Menschen jagten uns.
Wir warn die letzten dieser Art, gingen nun für immer fort...
Dieser Liebesakt sei Menschentum, im meinen Blut fließt Andersheit.
Ich schließ die Augen, führ das Messer, spür das Blut
und küsse ihren Leib. Was in Farcen uns verboten, wir in Ewigkeit
begehrt, sei nun gewährt....